So Leute
ich hatte mir gestern mal die "Make-It"-Veranstaltung im Eschberger Weg angeschaut, die ich in dem Hinweis zum ARDF nächste Woche erwähnt habe.
Wohlweislich war ich erst mittags, lange nach der offiziellen Eröffnung hingegangen, sodaß ich von dem ganzen Geplänkel, das mir vielleicht die Stimmung verdorben hätte, verschont blieb. Die Aufrufe in den entsprechenden Internet-Sites in G&G (Gutsprech & Gender) gehalten, hatten beinahe schon eklige Vorurteile geweckt. Schon die Anbiederung an FFF-Kiddies auf der Einladungs-Seite ließ Übles erahnen.
Veranstaltungekalender LHS Saarbrücken
make-it.saarland/#
Das Schlimmste erwarten und das Beste hoffen, so wie wir es auf der Schule (LFwS) gelernt haben !
Eine hübsche kleine Veranstaltung,deren "Vater des Gedanken" mutmaßlich, wie der LHS-Site zu entnehmen ist, wohl die moderne politische Selbstdarstellung ist.
Aber! Schön ist -ich habe die Eröffnung wohlweislich ausgelassen- daß dort hauptsächlich Leute als Aussteller & Dozenten anzutreffen sind, die oft ehrlich & nachvollziehbar hinter "ihrer Sache stehen".
Als Versuchskarnickel hatte ich meinen 7-jährigen Enkel mitgenommen, wegen dem wir erst gingen, als wir förmlich rausgeschmissen wurden: Also etwa nach 18:00 Uhr, als die Leute dort Feierabend machen wollten und das offizielle Ende erreicht war.
Die Veranstaltung , wie ich sie gestern wahrgenommen hatte, wirkte zwar organisiert und geordnet, aber der Flair eines relativ unprofessionell gemanagten "Tages der offenen Tür" erfaßte mich als Besucher, und verführte mich zum Bleiben und Erkunden, zum Niederlassen und zum Gespräch mit den Leuten dort, Ausstellern, Dozenten wie auch Besuchern. Ein "Catering-Service" der dafür sorgte daß niemand verdurstete und verhungerte war ein angenehmes aber kleines Indiz dafür, daß hier das Ganze von "höherer Stelle" ausgerufen wurde. Auch hatten die Aussteller das heute übliche Equipment wie Faltpavillione, Aufsteller verschiedener Art und das passende "Messe-Mobiliar" zur Verfügung, was dem heutigen Ansprüchen erfüllt. Nicht nur im Auftritt gegenüber den Besuchern genehm, sondern auch bei Auf- & Abbau!
Zum ersten hatten wir dort mal eine kleine Papprakete gebastelt, die mit bunten Klebstreifen verschönert wurde und die aufgesteckt auf eine Kupa-Rohr-Konstruktion mit Bogen und einer 1,5l-PET-Flasche pneumatisch gestartet wurde.
Also auch zuhause nachbaubar!
Natürlich wollte der Kleine mal eine von den Drohnen fliegen lassen. Ist aber hier nix mit Steuerpad und los geht die Sause ! Wir sollten die Drohne programmieren, damit sie nach einem von uns geschriebenen Programm fliegt.
FAIL ! Er zu jung und ich zu alt und keiner einen Plan von Python-Programmierung und meine Begeisterung für Monty Python hat da auch nicht weiter geholfen. Ich habe dann für uns 2 abgebrochen. Von etwa 15 Teilnehmern ist das Teil nur bei einem etwa 10-12-jährigem Mädchen gleich auf Anhieb geflogen, die sich da auch wirklich interessiert anmuten ließ. Wir wissen zwar jetzt nicht wer sie war, aber man wird wohl in 10 bis 20 Jahren von ihr hören!
Natürlich spricht das erstmal die Jugend und die "Vorjugend" = Kinder an. Man will die Interessen derer schon mal in diese zukünftigen Wissensgebiete lenken. Ist auch wohl der Sinn der Sache einer Messe, der man früher den Beinamen "Erfinder-Messe" gegeben hätte.
Hier & Heute etwas fokussiert auf IT, Robotik und 3-D-Druck.
Selbstgebaute kleine Roboter, nicht nur irgendwelche mechanischen Männchen, sondern auch wirklich im "ursprünglichen Sinne" kleine Geräte, die das tun (sollen) was der Programmierer eingibt/wünscht/befiehlt. Und die Besucher = Kinder + Jugendliche waren die, die hier so an die Sache herangeführt wurden. Auf spielerische und oder professionelle Art.
Schnick-Schnack-Schnuck gegen eine Roboter-Hand zu spielen, dessen Steuerung deine Hand und scannt und erkennt ob du gewonnen hast und dir dann über eine elektromechanische Vorrichtung einen Drops als Gewinn zukommen läßt, war wohl das "makaberste" das ins Auge fiel.
Die verschiedenen 3-D-Drucker waren bei vielen Ausstellern und Themen der Tenor. Auch thematisch sah man in 3-D-Druck eine Zukunftschance (bin ich aber etwas anderer Meinung). Natürlich ist es im Moment ein Höchstmaß an kreativer, technischer oder allgemein-praktischer Aus-Drucks-Weise im wahrsten Sinne des Wortes. Aber dem Paradies auf Erden werden wir auch durch diese Technik nicht viel näher kommen (auch meine Meinung).
Mikroelektronik , da hatten die Leute, mit denen ich gesprochen habe, wohl weniger Skrupel, einem Kleinkind einen Kleincomputer in den Laufstall zu geben. Aber nicht um es ruhig zu stellen, sondern um es für die Technik zu begeistern!
Wir hatten eine Rassel 8-} Calliope, Foldio und auch Arduino waren m.E. die Grundlage auf der hier Kinder an die Steuerung herangeführt wurden.
Etwas Chemie, hier wurden zum Beispiel mit Indikatoren oder mit kleinen Mandalas gespielt. Noch etwas Trockeneis für das sprudelnde & schäumende Ambiente (nein, die Kinder durften sinnvollerweise nicht damit spielen ! ;-) ).
Chemie ist , wenn es stinkt & kracht ! Nein, es wurde eher zart agiert !
Fazit: Ist was Gutes !
So, es geht gleich wieder los im Eschberger Weg.
Zu dem trockenen Text werde ich noch ein paar Bilder nachreichen!
Andererseits schreibe ich dieses relativ themenfremde Thema, weil ich es als sinnvoll erachte sich mit solchen Veranstaltungen zu beschäftigen, will man einen Nachwuchs für unser Hobby gewinnen, so daß "unsere Sache" nicht bald mit uns stirbt. Natürlich ist dieses Jahr der Zug hier abgefahren, aber nach diesem Mal ist vor dem nächsten Mal !
Bis dahin Mitstreiter suchen und sich organisieren , es planen und proben und sein Konzept mal bei der nächsten Gelegenheit auf Zweck & Praxis prüfen.
Nicht immer wie gehabt, wenn man das mal für Funkveranstaltungen macht:
Eine ISS-Funkveranstaltung mit einem ausgesuchten Gymnasium ist zwar ein Aufmacher der örtlichen Zeitung und Regionalfernsehen wert, aber nur für eine begrenzte kleine Gruppe. Dazu die verdienten Helden des Amateurfunks, die ihre Technik präsentieren , mit allem was teuer & möglich ist. Als Gaststars neben Wolfgang Prechter, aber besser nicht gleichzeitig, auch der Vorstand des DARC und nen Minister, aber das interessiert doch auch niemanden vom anvisierten Nachwuchs wirklich. Nur eingefleischte unerschrockene Funker wollen eine handsignierte QSL von DL6MQ als Autogrammkarte.
Der Rest jammert in den Funkforen rum , daß es keine Weiber und Kinder auf Funk gibt, und somit keinen Nachwuchs.
Die Schlimmen jammern rum , wenn es die gibt.
An solchen Veranstaltungen sieht man, daß sich Nachwuchs begeistert, wenn sie Praxis leben können (Reelle Wirklichkeit ;-)) und dazu den funktionierenden Erfolg haben. Hier kann man selbst lernen und Vorgehensweisen aufgreifen.
Ich muß jetzt ....
55 , 73 , de Rolf